Unser Verein ist in seiner Arbeit recht breit aufgestellt. In dieser Rubrik finden Sie Texte und Dokumente, die wir um die Arbeit herum entstanden oder für uns von besonderem Interesse sind. Viel Spaß beim Schmökern!
Die Ausstellung „Kicker Kämpfer Legenden – Juden im deutschen Fußball“ wurde zur Weltmeisterschaft 2006 vom Centurm Judaicum in Berlin erstellt. Sie zeichnet den immensen Beitrag zum deutschen Fußball durch jüdische Menschen nach, sei es die Gründung der heute noch existierenden Fußballzeitschrift „Kicker“, seien es verdienstvolle und begabte Fußballspieler oder Funktionäre in verschiedenen Vereinen. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert, galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens des Fairplays. So errang der FC Bayern die erste Deutsche Meisterschaft unter seinem jüdischen Präsidenten Kurt Landauer. Wahre Fußballlegenden sind die Gebrüder Leiserowitsch und Eugene Jenö Konrad, oder auch Ludwig Hirsch, der den Rekord von 10 Toren innerhalb eines Länderspiels gegen Russland bis heute innehält. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden auch die ersten jüdischen Fußballvereine gegründet und so weiter. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der deutsche Fußball ohne den Beitrag von Juden nicht das wäre, was er heute ist. All dies wurde brutal von den Nationalsozialisten gestoppt und zerstört. Klaus Schultz war über 20 Jahre als Diakon an der Versöhnungskirche im ehemaligen KZ Dachau tätig und begleitet die Ausstellung seit Jahren. Einfühlsam und mit der ihm eigenen Aura berichtete er in der Wachenheim Alten Georgskirche diese Zusammenhänge vor etwa 30 Zuhörinnen und Zuhörer, auch von rassistischen und antisemitischen Vorkommnissen in verschiedenen Fußballstadien der Bundesliga. Hoffnung machen ihm die verschiedenen Fan-Initiativen gegen rechts, die sich in einer Reihe von Vereinen gegründet haben. Dennoch gibt es auch in diesem Bereich noch viel zu tun, sei es Aufklärungsarbeit oder Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus. 25. Januar 2025
Ausstellung in der Alten Georgskirche mit Vortrag eröffnet
Der Verein GdVeV wurde beim bundesweiten Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildeung 2024 ausgezeichnet. Begründung der Jury: "Das Projekt "Gegen das Vergessen rassistischer und antisemitischer Tendenzen - für eine gelebte Erinnerungskultur" des Gegen das Vergessen e. V. - Förderverein zur Erhaltung des kulturellen Erbes der jüdischen Gemeinden in Wachenheim und Bad Dürkheim aus den gleichnamigen Gemeinden in Rheinland-Pfalz ist ein Erinnerungsprojekt, das Veranstaltungen wie Ausstellungen und Mahnwachen gegen Antisemitismus organisiert und zudem den alten jüdischen Friedhof pflegt. Bad Dürkheim und Wachenheim verfügten über zwei alte jüdische Gemeinden, die durch die Nationalsozialisten ausgelöscht wurden. Geblieben ist der jüdische Friedhof in Wachenheim mit einer sanierungsbedürftigen Trauerhalle. Der Verein möchte durch die Pflege ein Zeichen der Wertschätzung jüdischen Kulturgutes und ehemaliger jüdischer Bewohner*innen setzen. Das Projekt führt Veranstaltungen gegen neu aufkommendes antisemitisches Gedankengut zum Thema Judentum durch, was Führungen über den Friedhof, thematische Veranstaltungen an bestimmten Gedenktagen, die Pflege des Friedhofs, Ausstellungen an Schulen sowie die Initiierung und Beteiligung von Mahnwachen für Demokratie und nicht zuletzt Aktivitäten zur Sanierung der Trauerhalle umfasst. Bei den Friedhofsführungen haben insgesamt 300 Personen teilgenommen, während rund 100 an einer Mahnwache in Wachenheim dabei waren. Bei Aktionstagen und der Ausstellung zu "Gurs 1940" an einer lokalen Schule konnten auch junge Menschen erreicht werden. In dem Verein engagieren sich rund 70 Personen ehrenamtlich. Das Projekt finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2024: 6.000 Euro."
Preisgeld kommt Sanierung der Trauerhalle zugute
Die „Wachenheimer Unterwelten“ sind im Jahresprogramm der Stadt ein inzwischen fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders und fallen, je nach Schaltjahr, immer mal wieder auf den 9, November. Dieser für Deutschland ganz besondere Tag sollte aber nicht lediglich einem nächtlichen Event und Partystimmung überlassen sein. So wies der Verein „Gegen das Vergessen“ im Wachenheimer Eichhaisel auf die historischen Momente dieses Tages hin. 1918: nach dem ersten Weltkrieg die Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann; 1923: Putschversuch Adolf Hitlers in München; 1938: Pogromnacht als Beginn der Massenvernichtung der Juden und 1989: der Fall der Berliner Mauer - der 9. November, ein Schicksalstag der Deutschen? Darüber konnten sich die Besucher ein Bild anhand von Kurzfilmen und Informationstafeln machen, wobei die Plakate von Schülerinnen und Schülern einer zehnten Klasse eines Gymnasiums erstellt wurden. Die günstige Lage des Eichhaisels führten viele Besucherinnen und Besucher auf dem Weg in die Innenstadt zu diesem „Kontrapunkt“ des Abends, zu manchen Zeiten drängelten sich die Besucher dicht an dicht vor den Stellwänden, so dass auch das eine oder andere Gespräch ins Rollen kam. Gesprächsfetzen beim Hinausgehen waren unter anderem: „Das könnte sich alles wiederholen, schrecklich“, „Der Mensch lernt eben nicht dazu“ oder „Gut, dass immer wieder daran erinnert wird!“
EIn Kontrastpunkt im Programm der "Unterwelten"